1:07:57 - endlich eine neue persönliche Bestzeit!
Angereist sind wir ja schon am Samstag, und das mit durchaus gemischten Gefühlen: der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, stürmisch und wechselhaft sollte es werden. Mir ist im Prinzip jedes Wetter beim Laufen recht, nur Hitze und Sturm mag ich nicht. Na ja, zu heiß war es dann jedenfalls nicht.
So gegen 15 Uhr kamen wir in Bad Füssing an. Wir fanden uns auch dank meines vorzüglich ausgeprägten Orientierungssinnes recht schnell zurecht und auch das Hotel wurde gleich gefunden. Eingecheckt, das Auto in der Tiefgarage verstaut und die anderen Mädels angesimst, dass wir nun da wären und zur Startnummernausgabe gingen. Startnummer und Chip abgeholt und dann noch a bissl in den Angeboten des kleinen Sportmesse gestöbert - eine Winterlaufhose von Rono schrie ganz laut: "Kauf mich!" - und diesem Ruf konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Abe, Christiane und Staxel fanden uns dann dort und wir begleiteten sie zurück ins Hotel. Das war nicht ganz uneigennützig, denn die hatten noch 2 Plätze im Auto, was uns bei den Wind- und Regenverhältnissen sehr gelegen kam. Nachdem die 3 auch eingecheckt hatten, begaben wir uns wieder zurück zum Johannesbad, um dort den Rest der Truppe zu treffen. So nach und nach trudelten sie auch alle ein: Jörg, Sapsi und Christoph gesellten sich an unseren Tisch und schließlich kamen auch das rothaarige Mädchen mit ihrer Kölner Freundin und dem Chris dazu.
Schnitt. Neue Location. Abend. Pizzeria Abruzzo.
Wie gut, dass wir reserviert hatten! Du lieber Himmel! Das Restaurant war brechend voll, die meisten waren wohl Läufer. Man muss dazu sagen, dass an diesem Wochenende der Altersdurchschnitt der üblichen Bad-Füssing-Gäste wohl um mindestens 20 Jahre oder so gesenkt wurde. Dort findet man nämlich in der Regel nur Rentner, die von ihrem Doc eine Kur ertrotzt haben. Ich tät vor Langeweile sterben, wenn ich da 'ne Woche verbringen müsste! Es wurde jedenfalls ein sehr gemütlicher Abend im Kreise Gleichgesinnter. All zu spät ließen wir es nicht werden und trollten uns so gegen 23 Uhr im strömenden Regen zurück ins Hotel. Na prima. Tolle Wetteraussichten für den Lauf…
Schnitt. Location: Start. Zeit: 9:45. Päng!
Der 10-km-Lauf beginnt. Ich war die ganze Woche nur einmal gelaufen, nämlich am Dienstag Abend im Westpark. Dort hatte ich mit Abe schon abgemacht, dass wir den 10er gemeinsam bewältigen wollten. Wenn möglich, wäre es natürlich schön, in einer Zeit unter 1:10 zu bleiben. Schau ma mal!
Wir liefen also los, Christiane begleitete uns ein Stückchen, verließ uns dann aber, weil sie gerne ein bisschen schneller laufen wollte. Kaum waren wir um die erste Kurve Richtung Kreisverkehr eingebogen, blies er uns schon ins Gesicht: kalter, böser, starker Wind von vorne! Iiiiiih! Mein Käppi drohte davonzufliegen und ich schob es tiefer über die Augen. Da vorne kam ja schon das erste Schild. Seltsam, 1000 m sind länger als 1 km. Jedenfalls hier in Bad Füssing. Aber wurscht. Bei 1000 m guckte ich auf meine Uhr: 6:40. Ja, das passt. Weiter ging's gegen den Wind. Bei 2000 m zeigte meine Uhr 13:15. Oh! Das passt ja immer noch. Das könnte bei mir aber auch bedeuten, dass ich spätestens bei km 5 oder 6 nicht mehr kann. Aber im Moment ging es noch. Immer noch dieser verdammte ekelhafte Wind von vorne. Bei 3000 m: genau 20 Minuten. Fein. Und dann, endlich durften wir nach links abbiegen - kein Gegenwind mehr! Aber auch nicht wirklich viel Rückenwind. Kurz vor der 5000 m Marke schnappte ich mir ein Bananenstückchen vom Verpflegungsstand und wir trabten weiter. Bei km 5 zeigte meine Uhr dann 33 Minuten und ein paar Zerquetschte. Boah! Wenn wir dieses Tempo halten konnten, würde das ja eine wahrlich fantastische Zeit werden! Abe hatte doch die Nacht davon geträumt, dass sie in 1:06 die 10 Kilometer laufen würde.... Ich hatte übrigens auch einen Lauftraum in der Nacht davor: ich träumte, dass ich die erste war - in einer Zeit von anderthalb Stunden hatte ich gewonnen, weil sich die anderen hinter mir nicht darauf einigen konnten, welche Strecke zu laufen war.... hahaha
Doch so langsam machte sich mein Schweinehund bemerkbar. Während es Abe offensichtlich immer besser ging, hatte ich immer weniger Lust weiter zu laufen. Irgendwann zwischen Kilometer 8 und 9 schickte ich Abe dann los und gönnte mir für ca. 100 - 150 Meter einen kleinen Spaziergang. Nach 'ner Weile fand ich das dann aber doch ziemlich blöd und setzte mich wieder in Trabbewegung.
Da vorne links konnte man das Ziel ja schon sehen! Also, noch einmal zusammengerissen und weitergelaufen. Um die Kurve in die Zielgerade - noch 100 Meter etwa. Da rechts winken und rufen mir Stefan, Staxel und Christiane zu und ich winke fast schon euphorisch zurück. Über die Matten und im Ziel! Juhu! Ich stoppe meine Uhr: 1:08:07 zeigt sie an. Das ist auf jeden Fall schon 10 Sekunden schneller als ich es jemals zuvor geschafft habe. Ich hab's geschafft! Ich freu mich wirklich - und ne Medaille kriege ich auch noch. Toll! Stefan hält mir ein Weißbierglas hin (Erdinger Alkoholfrei) und ich nehme einen ordentlichen Schluck. Ein Glas Sekt oder Schampus hätte mir jetzt auch geschmeckt.
Klasse Wochenende! Und ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis für mich: 1:07:57! Das motiviert richtig zu weiteren Taten....
eingetragen von Uschi am 15.02.2005 - 15:15 Uhr
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