Morgenstund - KEIN Gold im Mund!
Wie ist es nur möglich, dass man – oder besser gesagt, natürlich ich – von einem Tag auf den anderen nicht mehr laufen kann? Dass ich mich dabei fühle, als hätte ich mir gerade vor einer Woche die ersten Laufschuhe gekauft?
Liegt es daran, dass mein behäbiger Körper dermaßen träge ist, dass ihm die einmalige Umstellung von Abend- auf Vormittagslauf so gegen den Strich geht, dass er mir einfach die gelb-rote Karte zeigt? Es ist einfach zum K..... !
Eigentlich hatte ich mich wirklich darauf gefreut, mal wieder morgens zu laufen. Ganz allein mein Tempo bestimmen können – ich wollte langsam laufen und ich hatte vor, die 2,6-Kilometer-Runde um den Waldsportpfad zwei mal zu laufen. Am Ende sollten es dann damit 10,6 Kilometer werden. Vergiss es!, sagte mir mein Puls schon nach dem ersten Kilometer. Bei Kilometer 4 legte ich dann frustriert die erste Gehpause ein: obwohl ich viel langsamer als vorgestern lief, sprengte mein Puls schon alle Grenzen. D.h. er bewegte sich in einem Bereich, in dem ich mich definitiv nicht wohlfühle! Lag es daran, dass ich zu wenig gegessen hatte? – Eine Banane sollte doch ausreichen... Oder lag es daran, dass ich zu viel Kaffee getrunken hatte? – 2 große Tassen waren es, wie jeden Morgen. Vielleicht hätte ich Wasser trinken sollen? – ich muss doch sowieso schon jede Stunde zur Pipibox und außerdem habe ich morgens nun halt mal überhaupt keinen Durst! Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf und dabei fühlte ich mich wieder mal genau so alt wie ich bin....
So macht Laufen jedenfalls null Spaß. Wenn ich mich immer so fühlen würde, würde ich es echt aufgeben. Nach der mühsamen Runde um den Waldsportpfad muss ich eine Straße überqueren. Da habe ich dann den Hund an die Leine genommen und hatte damit eine gute Entschuldigung, gleich noch eine Gehpause einzulegen. Wie kann man sich nur so unfit fühlen??? Ich verstehe es echt nicht.
Im weiteren Verlauf meines Rückweges, als ich wieder in einen schwerfälligen Trott gefallen war, sprang mir dann noch so ein schwarzer, unerzogener Köter bellend vor die Füße, dessen Frauchen 50 Meter hinter mir vergeblich ihren Wauzi zur Ordnung rufen wollte. Wah! – Ich hasse es! Wieso macht mein Hund so etwas nicht? Wieso hört mein Hund, wenn ich ihn herrufe? Wieso belästigt mein Hund fremde Leute beim Laufen nicht? Ihr Hund wollte zwar nicht mit mir, sondern mit meinem Hund spielen, aber mein Hund hatte dieser Töle doch schon weiter hinten klar gemacht, dass sie kein Interesse daran hat! Und trotzdem rennt uns das Vieh nach! Na toll! Vor lauter Ärger darüber ging mein Puls noch weiter hoch und ich legte frustriert wieder eine Gehpause ein. Und zu allem Überfluss krieg ich dann auch noch Seitenstechen! Während des Gehens, wohlgemerkt!
Irgendwie habe ich die 8 Kilometer dann zwar überstanden, aber wenn ich mich dabei noch öfter so wie heute fühle, dann gebe ich es auf. Ganz sicher! 1 Stunde und 3 Minuten für 8 Kilometer! Das sind 10 Minuten mehr als für die gleiche Strecke am Sonntag! Frust, Frust, Frust!
Einen kleinen Lichtblick gab es dann aber doch noch. Den bescherte mir meine Waage: sie zeigte nach dem Lauf genau 1 Kilo weniger als vorher an... ich weiß, das ist relativ. Das ist vor allem der vergossene Schweiß. Trotzdem: dieses Gewicht sah ich schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr auf meiner Waage....
eingetragen von Uschi am 29.07.2004, 13:04 Uhr
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